Kursnummer | 1120.03e |
Dozentin |
Dr. Martin Gerchen
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Datum | Mittwoch, 28.06.2023 18:15–19:45 Uhr |
Gebühr | kostenlos |
Ort |
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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Die Mitarbeiter*innen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Landesakademie von Baden-Württemberg) sowie anderer deutscher Wissenschaftsakademien suchen den Dialog mit der Öffentlichkeit. Die folgenden Vorträge (Dauer jeweils ca. 45 Minuten) gewähren einen Einblick in die aktuellen Arbeiten verschiedener Forschungsstellen, die in der Regel über das Akademienprogramm gefördert werden. Das Akademienprogramm ist das größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm Deutschlands und fördert über die acht Landesakademien der Wissenschaften in Deutschland, die sich zur Akademienunion zusammengeschlossen haben, aktuell 128 Forschungsprojekte.
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, im historischen Hofgarten der Akademie bei Brezel und Wein direkt mit den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen ins Gespräch zu kommen. Beginn ist jeweils 18:15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Suche nach den Zusammenhängen, die in der Welt hinter Ereignissen und beobachtbaren Phänomenen stehen, ist sicherlich ein menschliches Grundbedürfnis und eine der Triebfedern wissenschaftlichen Fortschritts. Wenn Menschen jedoch unrealistische Inhalte, die akzeptierten Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprechen, als starke Überzeugungen übernehmen, kann dies schwerwiegende Folgen haben. So führen verschwörungstheoretische Überzeugungen oft zu großen Konflikten im sozialen Umfeld bis zum Abbruch sozialer Kontakte. Esoterische medizinische Überzeugungen können dazu führen, dass notwendige Behandlungen unterbleiben.
Im Vortrag wird daher aus psychologischer Sicht der Frage nachgegangen, warum und wie solche Überzeugungen entstehen. Dabei werden die aktuellen Erkenntnisse der Psychologie über die zugrundeliegenden Prozesse und Persönlichkeitseigenschaften, die mit der Übernahme von Verschwörungstheorien und unwissenschaftlichen Überzeugungen in Zusammenhang stehen, dargestellt.
Zur Person: Dr. Martin Gerchen studierte Psychologie in Göttingen und San Diego und wurde in Heidelberg promoviert. Er ist Arbeitsgruppenleiter am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und erforscht neurokognitive Prozesse mit funktioneller Hirnbildgebung. Er ist WIN-Kollegiat der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Co-Leiter des WIN-Projekts „Heterodoxien“.